Wir waren vor einiger Zeit in der Gegend um Königswinter herum, und nutzten das für eine Wanderung im Siebengebirge, genauer gesagt zur Burgruine Drachenfels, mit Station an Schloss Drachenburg und der Nibelungenhalle. Ein paar Impressionen von dem Weg und Schloss Drachenburg findet ihr in diesem Post, die Bilder der Nibelungenhalle folgen in einem der nächsten.
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Wir haben uns für den traditionellen Aufstieg über den sogenannten „Eselsweg“ entschieden, und auf dem Weg nach oben an der Nibelungenhalle, der Felsengrotte, dem Reptilienzoo und Schloss Drachenburg haltgemacht – von letzterem und der schönen Landschaft nebst beeindruckenden Aussichten sind heute die meisten Bilder.
Schloss Drachenburg wurde innerhalb kurzer Zeit (1882-1884) in historischem Stil für Stephan von Sarter erbaut, der es jedoch selbst nie bewohnte. Nach verschiedenen Nutzungswandeln und schweren Beschädigungen während des zweiten Weltkrieges wurde es 1948 notdürftig wieder aufgebaut, zerfiel aber seit dem Leerstand ab 1960 über die Jahre zusehends, und konnte nur durch das Engagement verschiedener Bürger, insbesondere des Heimatforschers Theo Hardenberg vor dem Abriss bewahrt werden. 1971 rettete schließlich ein Privatmann (der Textilkaufmann Paul Spinat) das mittlerweile durch Vandalismus und Plünderungen weiter zerstörte Anwesen, kaufte es für 500000 Mark und baute es wieder auf.
Interessant sind die Stilbrüche im Inneren, so besteht die Inneneinrichtung aus verschiedenen Sammlerstücken und Kuriositäten, inmitten derer der damalige als exzentrisch bekannte Hausherr legendäre Parties zu geben pflegte: so erzählt man beispielsweise, dass er an einer Orgelatrappe mittels Tonband „Konzerte“ gab.
An Stelle der mittlerweile fehlenden Wandgemälde rückten Werke neuer Künstler.
1986 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt und mit einem erneuten Besitzerwechsel nach dem Tode von Herrn Spinat 1989 schließlich einer denkmalgerechten Sanierung zugeführt. Mittlerweile können die gesamte Anlage und das Schloss mit den remöblierten Räumen besichtigt werden.
Teil 2 folgt demnächst! 🙂
Eure Rohm