HINTER DEN KULISSEN

„Das kann ich bestimmt irgendwann nochmal gebrauchen…“

… ist mit Sicherheit einer der von mir meist gedachten Sätze der letzten Wochen.

Ich habe nämlich die zu Jahresende übliche Inventur auf ein komplettes, nicht nur Atelier-, sondern auch Wohnungs- Ausmisten erweitert. Und alleine in den vergangenen paar Wochen nicht weniger als 5 große blaue Müllsäcke gefüllt und entsorgt.

Das meiste davon waren eben diese Dinge, die sich (zumindest bei mir) im Laufe der Jahre ansammeln, da man sie aufbewahrt obwohl man eigentlich weiß, dass man sie nie wieder benötigen wird, sich aber einredet, man würde es ja doch vielleicht mal wieder einsetzen können… in meinem Fall waren das zum Beispiel ganze Berge an Stoffen.

Genauer gesagt:

Berge aus den Überresten textiler Projekte, von denen – wenn überhaupt – gerade mal 50 cm übrig waren. Vermischt mit einem Sammelsurium unterschiedlichster Materialien aus der Ausbildungs- und Studienzeit, aus denen ich damals unzählige Muster-, und Probeteile genäht hatte, und deren Verschnitt ich aufhob. Warum?

Nun, das frage ich mich auch. Vielleicht um mir daraus eines Tages mal eine Patchworkdecke zu nähen (die alle anderen je gefertigten Patchworkdecken dieser Welt ob der Materialauswahl und Farbzusammenstellung beleidigen würde)?

Oder weil ich dachte, auch wenn die Stücke Stückchen nicht einmal mehr für eine winzige Bluse reichen würden, ich sie ja immerhin noch für Taschenbeutel oder Beläge und ähnliches nutzen könnte…

… für den Fall, dass jemand in ferner Zukunft unbedingt Taschenbeutel in einem fürchterlichen Orange wünscht…? Ich hob nämlich ALLES auf.

Auch Stoffe in Farben und Mustern, von denen klar ist, dass ich sie freiwillig nie verarbeiten würde (weshalb ich sie ja auch für die Probeteile und die „ich-probier-mal-aus-ob-das-überhaupt-funktioniert-und-kritzel-wie-wild-die-Nahtverläufe-mit-Kugelschreiber-drauf-weil-ich-sie-ja-eh-wegschmeißen-werde„- Teile nahm, und NICHT für die Originalteile). Aber wie gesagt. Könnte ja trotzdem sein, jemand fragt mal genau danach, und es besteht ja schließlich auch die 0,0000000% ige Wahrscheinlichkeit, dass ich irgendwann eine Idee haben werde, die ich nur damit umsetzen kann.

Sobald ich mich dazu entschlossen hatte, rigoros all diese überflüssigen Dinge wegzuwerfen, ging mir das Entrümplen erstaunlich flott von der Hand. Netter Nebeneffekt:

Die enorme Erleichterung darüber alles los zu sein, und vor Allem die Freude über die Tatsache, endlich mehr Platz für die guten und wirklich brauchbaren Dinge zu haben, ist unbezahlbar.

Was nicht heißt, dass es mir bei allen Sachen so leicht fiel mich zu trennen: Natürlich fallen einem auch immer wieder Gegenstände oder Kleidungsstücke in die Hand, von denen man zwar genau weiß, dass man sie nie wieder brauchen wird, die sogar irreparabel kaputt sind oder nicht mehr passen — mit denen man aber schöne Erinnerungen verknüpft, und es daher einfach nicht übers Herz bringt, sie in den Müll wandern zu lassen.

Hier half mir z.B. bei einem Paar Stiefel die schönen Schnallen abzuschneiden und diese in eine kleine Erinnerungs- Schachtel zu räumen. Damit sind sie nicht komplett „weg“, und ich kann sie vielleicht eines Tages an ein anderes Kleidungsstück von mir nähen, eine Aktion durch die mir das Wegwerfen der Stiefel um einiges leichter fiel.

Kleider die nicht mehr passen, oder einem an einem selbst nicht wirklich gefallen, aber aufgrund der guten Qualität viel zu schade zum Wegwerfen sind, werden erstmal bei Familie und Freunden gezeigt und bei Gefallen verschenkt. Bei dem einen oder anderen lohnt sich eventuell auch noch ein Umarbeiten. Alles was dann noch übrig sein sollte, landet im Second Hand Laden, auf dem Flohmarkt, bei Kleiderkreisel, Ebay, oder im Altkleidercontainer.

***

Mein „Neujahres-Post“ fiel jetzt ein wenig anders aus als ursprünglich geplant (ich wollte zunächst eine kleine Liste meiner persönlichen Lieblings- Einträge vom vergangenen Blog-Jahr machen), ist aber vielleicht gar nicht mal so unpassend:

Aufgeräumter und entrümpelter Arbeitsplatz wirkt sich bei mir nämlich enorm inspirierend aus wie ich feststellen durfte! Das ist sicher nicht der schlechteste Start ins Neue Jahr und für kommende Projekte, und tröstet mich auch etwas darüber hinweg, dass ich die Feiertage und Silvester mit Erkältung im Bett verbringen musste und nach wie vor muss 😉

Während ich in den kommenden Wochen vollauf mit Shootings und dem Fertigstellen neuer Entwürfe beschäftigt sein werde, könnt ihr euch hier auf einige Bilderserien freuen, die im letzten Jahr entstanden, aber bisher noch unveröffentlicht sind 🙂

Ich wünsche euch allen ein Frohes Neues Jahr!

Bis bald,

Eure Rohmy

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