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Impressionen vom Ausflug zum Alatsee (Ostallgäu)
Zum ersten Mal habe ich von dem See in einem Fernsehbericht über Dreharbeiten zu einer Verfilmung des Allgäu- Krimis „Seegrund“ von Michael Kobr und Volker Klüpfel gehört. Im Bericht wurde der See als „Todessee“ vorgestellt, und im Zuge dessen einige der Geschichten, die sich um diesen See ranken erzählt:
So sollen Fabelwesen und Geister dort umgehen, unvorsichtige Wanderer in den See gelockt werden, und zum Ende des zweiten Weltkrieges der Goldschatz der Deutschen Reichsbank auf dem Seegrund versenkt worden sein, was in der Vergangenheit unzählige Schatzsucher anlockte.
Darüber hinaus sorgt eine rote Färbung in 15-18 Meter Tiefe für den Eindruck der See würde „bluten“…
Darüber hinaus sorgt eine rote Färbung in 15-18 Meter Tiefe für den Eindruck der See würde „bluten“…
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Der Goldschatz wurde bis heute nicht gefunden, die Sache mit den Fabelwesen nicht bewiesen, und die Rotfärbung des Sees geht auf eine Schicht Purpur- Schwefelbakterien zurück.
Letztere erzeugen giftige Stoffwechselprodukte und „teilen“ den See in einen sauerstoffreichen (über der Bakterienschicht) und einen nahezu sauerstofflosen (unter der Bakterienschicht) Bereich auf.
Die Tatsachen, dass wiederholt Fische in die giftige Schicht hinein- und unversehrt wieder hinausschwimmen, und das Finden nebeneinander lebender Lebensformen, die unter normalen Bedingungen nicht nebeneinander existieren können, geben der Wissenschaft Rätsel auf — die Besonderheiten im Ökosystem des Sees werden noch erforscht.
Die Tatsachen, dass wiederholt Fische in die giftige Schicht hinein- und unversehrt wieder hinausschwimmen, und das Finden nebeneinander lebender Lebensformen, die unter normalen Bedingungen nicht nebeneinander existieren können, geben der Wissenschaft Rätsel auf — die Besonderheiten im Ökosystem des Sees werden noch erforscht.
Die mysteriösen Todesfälle vermutet man ebenfalls auf freiwerdenden Schwefelwasserstoff zurückführen zu können.
Nachgewiesen wurde eine keltische Kultstätte in der Nähe des Sees, und man findet heute noch Eisengestelle und- Stangen, die für Aerodynamik- Versuche mit Unterwassermodellen der Focke Wulff „Moskito“ von Luftwaffentechnikern genutzt wurden.
Das Tauchen ist heutzutage verboten bzw. nur mit Sondergenehmigung zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt, die Tiefe des Sees beträgt bis zu 35 Meter.
Der See ist also, unabhängig davon, ob man jetzt Geistern begegnet oder nicht, hochinteressant!
Ich muss allerdings einräumen, dass sich der Spaziergang um den See herum letztendlich nicht wirklich von Spaziergängen um diverse andere, weit weniger sagenumrankte Seen unterschieden hat.
Man sollte also nicht mit der Erwartungshaltung, beim Besuch des Sees DIE übersinnliche Erfahrung des Lebens zu machen hingehen, da man sonst Gefahr läuft ob der Ungruseligkeit enttäuscht zu werden.
Geister traten hier lediglich in Form derer, die sich scheiden auf:
Man sollte also nicht mit der Erwartungshaltung, beim Besuch des Sees DIE übersinnliche Erfahrung des Lebens zu machen hingehen, da man sonst Gefahr läuft ob der Ungruseligkeit enttäuscht zu werden.
Geister traten hier lediglich in Form derer, die sich scheiden auf:
Nämlich an dem aus dem Nichts auftauchenden Panflötenspieler, der am See eine eigenwillige Interpretation der Titelmelodie von Ridley Scotts „Gladiator“ zum Besten gab.
Während ich die Klänge zur Umgebung passend und als die Stimmung wenigstens annähernd in Richtung „geheimnisvoll“ beeinflussend empfand, gab er bei meiner charmanten Begleitung Anlass zu entrüsteten Beschwerden über dessen vermeintlich schlechtes, den empfindlichen Gehörgang des feinsinnigen Seebesuchers belästigendes Spiel 😀
Der Mummelsee im Schwarzwald war in dieser Hinsicht weit beeindruckender. Also in Hinsicht geheimnisvoller See, nicht in Hinsicht „ambitionierter Panflötenspieler“, über dessen Qualität noch während der Rückfahrt heiß diskutiert wurde.
Aber das ist ein anderes Thema 😉
Der Mummelsee im Schwarzwald war in dieser Hinsicht weit beeindruckender. Also in Hinsicht geheimnisvoller See, nicht in Hinsicht „ambitionierter Panflötenspieler“, über dessen Qualität noch während der Rückfahrt heiß diskutiert wurde.
Aber das ist ein anderes Thema 😉
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