… na gut, nicht ganz ohne. Weil ich mich beim letzten Post über die berühmte Knochenkirche in erster Linie auf das Ossuarium im Innern konzentriert, und kaum Bilder der Kirche von außen gezeigt habe, hole ich das heute nach und verweise dabei auch gleich auf die liebevollen Details, die mir zum Teil selbst erst bei Durchsicht der Fotos auffielen:
Das als „Knochenkirche“ inzwischen weltbekannte Sedletz- Ossuarium befindet sich in Kutná Hora (deutsch: Kuttenberg), einer kleinen Stadt in der Tschechischen Republik, ca 70 Kilometer von Prag entfernt. Berühmt wurde es vor allem durch das komplett aus menschlichen Knochen geformte Inventar (mehr dazu HIER).
Als wir in Kuttenberg ankamen, lag die Stadt in dichtem Nebel vor uns. Letzterer war auch Schuld daran, dass wir uns auf dem Weg dorthin verfahren hatten, weil man streckenweise einfach nichts mehr sehen konnte, und wir uns plötzlich unfreiwillig auf irgendeinem Feldweg befanden, der dann letztendlich aber doch zum Ziel führte. Dank des extrem früh gestellten Weckers trafen wir trotz Umweg halbwegs pünktlich nur wenige Minuten nach offizieller Öffnung ein.
Und damit keine Minute zu spät: Wir hatten ziemlich genau eine halbe Stunde Zeit, die wir uns dort mit nur zwei weiteren Besuchern teilen mussten, bis der erste Reisebus ankam und sich das Beinhaus binnen Minuten mit sehr vielen (und sehr lauten) Menschen füllte.
Nach der Besichtigung spazierten wir dann erstmal bei leichtem Nieselregen etwas planlos und hungrig durch die schöne Altstadt, bis wir ein kleines Restaurant fanden, in dem wir das Frühstück nachholen und uns aufwärmen konnten.
Was hier unten aussieht wie das Dach eines Gebäudes ist ein Brunnen:
Kuttenberg hatte wegen der Absenkung des Grundwassers durch den Bergbau Probleme mit der Wasserversorgung, weshalb das Wasser mittels Pumpwerk und Rohrleitungen in Wasserressorts innerhalb der Stadt geleitet werden musste. Eine dieser öffentlichen Wasserentnahmestellen ist der im gotischen Stil verzierte Steinerne Brunnen:
Ein weiterer Ausdruck für den früheren Reichtum der Stadt sind neben dem Brunnen die vielen noch heute erhaltenen Bürgerhäuser. Nachfolgend seht ihr das Steinerne Haus, das bereits vor der hussitischen Eroberung der Stadt errichtet wurde, und sein heutiges Aussehen mit den bemerkenswert schönen Verzierungen im 15. Jahrhundert durch den Steinmetzen und Baumeister Briccius Gauske aus Görlitz erhielt. Mittlerweile dient das Haus als Museum:
Und noch mehr Eindrücke: