Einige der Bilder geistern schon seit geraumer Zeit im Netz herum, und der Blogeintrag dazu ist längst überfällig. Nachdem derzeit einige sehr schöne und anspruchsvolle Aufträge meine volle Aufmerksamkeit erfordern, bietet es sich daher an, zwischendurch diesen Eintrag zu posten, bevor ich Bilder neuer Kleider veröffentlichen kann.
Fotografiert habe ich damals in Ermangelung meines Fotoapparates leider einmal mehr nur mit der mickrig aufgelösten Smartphone- Kamera, was im Ergebnis hinsichtlich der Bildqualität entprechend suboptimal ausfällt. Ich werde dieses Museum aber mit Sicherheit mindestens noch einmal besuchen, zumal ein Tag ohnehin nicht ausreicht, um sich wirklich alles in Ruhe anzusehen, und dann noch einmal bessere Bilder hochladen.
Wenn ich alleine an all die liebevollen Details wie diverse Tapetenmuster, Stickereien an Tischdecken, bemalte Schränke und Truhen denke, gerate ich schon wieder ins Schwärmen…
… auch weil ich mich bei vereinzelten Häusern unweigerlich in meine Kindheit zurück versetzt fühlte, die ich in einem über 200 Jahre alten Fachwerk- und ehemaligen Bauernhaus in einem kleinen Dorf am Rande des Nordschwarzwaldes verbracht habe, was mich hinsichtlich meiner Liebe zur Natur, und Neugier auf Vergangenes und erhaltenswürdige Traditionen sicher nachhaltig geprägt hat.
Darüber hinaus sind derartige Museen oft eine wahre Fundgrube für Textilien, deren Entstehung und daraus hergestellte Kleidungstücke, und unter diesen Aspekten für mich auch beruflich ganz besonders interessant:
Da ich bei meiner Arbeit selbst großen Wert auf handwerkliche Verarbeitungstechniken lege, freue ich ich immer sehr, wenn ich etwas theoretisch studiertes, oder selbst umgesetztes im Original nicht nur sehen, sondern noch neues dazu lernen kann. Und letzteres ist eigentlich immer der Fall, da vermutlich kein Modestudium der Welt ausreicht, um beispielsweise sämtliche existierenden regionalen Trachten oder typischen Stoffmuster, Stickereien etc. behandeln zu können.
Eine kurzweilige Zeitreise
Auf dem Museumsgelände stehen über 100 Gebäude, die in verschiedene Gebäudegruppen eingeteilt sind. So finden sich beispielsweise die „Baugruppe Stadt“, „Industrie und Technik“, „Mittelalter“ und einige mehr, die allesamt einen sehr spannenden Überblick über 700 Jahre Alltagsgeschichte in Franken geben. Beim „wandern“ durch die weitläufige Anlage fühlt man sich tatsächlich in der Zeit zurück versetzt:
Neben historischen Gemäuern in unterschiedlichen Baustilen, inklusive Einrichtung und Gegenständen der entsprechenden Epochen, konnten wir auch alte Haustierrassen entdecken, und einiges über inzwischen nicht mehr bekannte Obst,- Getreide-, und Gemüsesorten erfahren. Ein Jagdschlösschen gab es auch, von dem ich damals allerdings ein klitzekleines bisschen enttäuscht war, da es zum Zeitpunkt unseres Besuches relativ leer stand. Ich kann mir gut vorstellen, dass es da inzwischen auch etwas mehr zu sehen gibt, da das Museum Jahr um Jahr weiterwächst.
Diverse Vorführungen, Feste, Märkte und Veranstaltungen gibt es laut Website ebenfalls regelmäßig, und damit noch einen Grund unzählige Gründe mehr, bald wieder einmal dort hin zu fahren.
Zusammengefasst eine ganz klare Empfehlung von mir an alle die sich für (Heimat-)geschichte interessieren, und darüber hinaus einiges an Zeit mitbringen können. Informationen zu Veranstaltungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet ihr auf der Website des Museums.
Nachfolgend noch ein paar Eindrücke,
Eure Rohmy